Verliebt sein oder einer Projektion erliegen?

Wir alle haben uns schon in einen anderen Menschen verliebt, in sein Gesicht, in seinen Gang, in seine Stimme. Es gibt für uns vieles in das wir uns„verlieben“ können, der Geruch, die Art wie ein Mensch lacht, die Nähe und Geborgenheit, die er ausstrahlt, vieles kann uns “ liebenswert“ erscheinen.

Beim Gesicht, das wissen wir, sind die Geschmäcker verschieden, der Geruch kann schon speziell sein, was der eine liebt, findet der andere vielleicht fast schon ekelig.

Aber an was machen wir das Gefühl des „Verstanden-werdens“ und das Gefühl der Nähe und Geborgenheit fest? Hier kann schon eine kleine Handbewegung ausreichen, die wir „unbewusst“ von unserm Vater oder unserer Mutter kennen, wenn wir beispielsweise in den Arm genommen wurden, wenn wir gehalten wurden.

Das kann schon ausreichen, um eine Projektion in Gang zu setzen.
Der Andere liebt mich, wie einst mein Vater, er meint es gut mit mir, er versteht mich, er lässt mich so sein wie ich bin, ich bin sein bestes Stück oder was auch immer ausgelöst wird.

Und plötzlich haben wir das Gefühl, „Wir lieben den andern“ auch oder wissen zumindest, dass wir uns irgendwie verliebt fühlen“.

Wir bekommen eine andere Ausstrahlung – unsere Umgebung, die Freunde stellen eine Veränderung bei uns fest.
Zustande gekommen durch unsere eigenen Gedanken, die durch diese angenehmen, schöne Gefühle, das die neue Bekanntschaft bei uns entfacht hat, entstanden sind.

Das kann auch bei einem, beispielsweise sehr engen Tanz geschehen, (nicht nur beim Tango Argentino oder Salsa) dass wir plötzlich Dinge fühlen, die gar nicht da sind, aber die wir in unserer Projektion gerne hätten und deshalb in dem (der) anderen Tanzpartner (in) sehen.

Wenn wir unserer eigenen Projektion aufgesessen sind und in dem anderen Menschen Dinge gesehen haben, die dort gar nicht sind, kann das Erwachen nach der „Verliebtheitsphase“ ziemlich schrecklich werden.

Biologen wissen, dass die Verliebtheit bis zu zwei Jahren dauern kann, es werden in dieser Zeit Hormone ausgeschüttet, die uns ständig wie “unter Drogen“ herumlaufen lassen. Mit anderen Worten wir sind „high“ und auch nicht zurechnungsfähig. Weil wir uns in einem Ausnahmezustand der „dauernd guten Gefühle“ befinden.

Der Volksmund sagt zu diesem Stadium: Die Liebe macht blind. Was nicht ganz stimmt, denn die Liebe macht nicht blind, sondern das „Verliebtsein“, da wir in diesem Zustand unsere eigenen Projektionen gar nicht sehen wollen.

Das Ende der Verliebtheit

Am Ende der Verliebtheitsphase, wann auch immer das Ende kommt, nach 6 Wochen oder spätestens nach 2 Jahren, stellen wir um so erschrockener fest, dass der oder die Andere nicht so ist, wie wir uns das so vorgestellt oder wie wir das in „IHN“ oder „SIE“ hineinprojeziert haben.

Wir stellen Züge am anderen fest, mit denen wir gar nicht sein können, vielleicht können wir ihn jetzt nicht mehr riechen, wir finden es schrecklich wie er sich benimmt, was er sagt, wie er denkt, wie er Auto fährt Und plötzlich wissen wir, so geht das gar nicht – mit diesem Mann oder mit dieser Frau kann und will ich nicht zusammen in einer Partnerschaft sein.

Wer nun erkennt, dass er seiner eigenen Projektion aufgesessen ist und das, was er sich vom anderen vorgestellt hat, eher eine Fatamorgana war, der trennt sich jetzt schleunigst, sofern er authentisch sein kann und mit sich und dem Partner ehrlich umgehen kann.

Heiraten
Wer in der Zwischenzeit geheiratet hat (das Dümmste, was man in der Verliebtheitsphase tun kann) der hat es jetzt schwer und überlegt sich, wie und ob er das Zusammenleben irgendwie geregelt bekommt. Er beginnt sein Leben neu zu organisieren entweder mit Hobbies, Bekannten und Freunden oder mit viel geschäftlichen Aktivitäten. Hauptsache mit dem Partner, den man jetzt an der Backe hat, nicht allzu viel Zeit alleine verbringen müssen und schon gar nicht allzu viel mit ihm reden müssen. Jetzt wird vielleicht jedem klar, weshalb es diese Zeitspanne von 8 Minuten gibt, die ein Ehepaar laut Statistik täglich miteinander spricht.

Heiraten und Haus bauen
Wer geheiratet hat und auch noch ein Haus gebaut hat, der hat zum Verheiratet sein, auch noch das Problem des Aufteilens an der Backe und überlegt sich das nun zweimal, ob er sich trennt. Er oder sie denkt nun darüber nach, wie er das schafft den andern auszuzahlen, deshalb sind die Scheidungsraten bei Immobilienbesitzern auch geringer, als bei besitzlosen Ehepaaren.

Heiraten, Haus bauen und Kind
Wer geheiratet hat, ein Haus gebaut und auch noch ein Kind in die Welt gesetzt hat, Du ahnst schon, was der nun zusätzlich an der Backe hat – richtig Verantwortung für den kleinen Wurm. So manche Frau hat sich schon zwei Jahre nach der Geburt des ersten Kindes überlegt, wie sie das Zusammenleben aushält: Längstens bis das Kind Abitur hat. Das Abitur des Kindes, das ist für viele Frauen das Ende der „Aushaltphase“, dann springen viele Frauen mit „gutem Gewissen“ ab, für das Kind alles getan zu haben.

Den Partner betrügen
Die Zeit bis zum Abitur versüßen sich die Frauen dann mit abwechselnden Geliebten, die Männer machen es in aller Regel genauso und holen sich das, was ihre Partnerin definitiv nicht hat, an anderer Stelle. Die Geliebte ist dann die Erfüllungsgehilfin für die einstige Projektion. Sie trägt damit auch unbewusst bei, dass sich das Paar dann doch nicht trennt, denn es läuft ja irgendwie, nicht zufriedenstellen, aber immerhin läuft es.

Interessant ist dann noch, dass es Frauen gibt, die schon bei dem ersten Kind wissen, dass der Partner nicht der Richtige ist, es dann aber schaffen noch ein zweites oder drittes Kind zu bekommen, weil sie nicht zu auffällig „nein“ im Bett sagen wollen. Sie sagen dann eher nichts oder ertragen oder erdulden den Sex (Witze darüber gibt es genügend) und werden dann auch noch schwanger, obwohl sie vielleicht nie Kinder haben wollten.

Wie erleben das Kinder?
Kinder die in diesen Verhältnissen aufwachsen, spüren natürlich was los ist, sie wundern sich auch wie ihre eigenen Eltern, teilweise lieblos miteinander umgehen und im schlimmsten Fall übernehmen sie diesen Umgang mit dem anderen Geschlecht als Wahrheit und glauben dann irgendwann, das ist so richtig und das müsste so sein. Auf diese Art und Weise entwickeln sich dann bestimmte Glaubenssätze in Bezug auf das andere Geschlecht. Männer sind „soundso“ oder Frauen verhalten sich in einer bestimmten Art und Weise oder noch schlimmer, “ du must dich Frauen gegenüber in einr bestimmten Art verhalten“ Verachtung oder was auch immer.

Welche Partner bekommen diese Kinder?
Diese Kinder müssen dann erst mal in die Welt hinausziehen und ihre eigenen Erfahrungen machen, sofern sie das wollen. Wenn sie das nicht wollen, dann bleiben sie bei Ihrem Irr-Glauben über das andere Geschlecht bis zum bitteren Ende.

Wer das Pech hat, vielleicht durch die eigene Projektion, bei einem solchen Partner zu landen, der hat in der Tat eine A-Karte gezogen, da hilft nur schnelles Aufwachen. Wer wiederum genauso denkt, wie der andere und diesen durch das Gesetz der Resonanz angezogen hat, fühlt sich in seiner seitherigen Meinung bestätigt und darf dann einen Rosenkrieg par Excellence erleben.

Denn beide Partner haben dann über das andere Geschlecht eine schlechte Meinung und werden den Partner auch entsprechend der Meinung, die sie über Ihn/Sie haben, behandeln.
Da ist dann immer der andere „schuld“, denn der verhält sich ja tatsächlich so, wie das die Mutter oder der Vater schon immer gesagt hat.

Streit, Zorn, Ärger, Herabsetzen, Entwürdigen, Missachtung, Ironie, Sarkasmus, Zynismus werden der alltägliche Begleiter.Das sind dann die Ehepaare, von denen einer oder auch beide sehr krank werden und sich dabei noch fragen woher das kommt.

Wer diese Seite gelesen hat, weiß nun wie Autoimmunkrankheiten entstehen, denn ‚alle‘ können wir betrügen, nur den eigenen Körper nicht. Der Körper speichert alles, was er erlebt bis zum bitteren Crash ab.